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Normen und Referenzen zur Berechnung von CO2-Emissionen

Die Begrenzung der Treibhausgasemissionen ist ein entscheidender Hebel zur Eindämmung der globalen Erwärmung. Um dies zu erreichen, ist es unerlässlich, auf bewährte Methoden und Rahmenbedingungen zurückzugreifen, die eine genaue Quantifizierung der Emissionen ermöglichen. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die wichtigsten Referenzen, die zu diesem Zweck verwendet werden.


GHG-Protokoll

Das Greenhouse Gas Protocol ist der internationale Referenzstandard für die Erfassung und das Management von Treibhausgasemissionen. Es unterscheidet drei Emissionsarten (oder „Scopes“):

  • Umfang 1: Direkte Emissionen aus von der Organisation kontrollierten Quellen, wie etwa Fahrzeugen oder Industrieanlagen.

  • Scope 2: Indirekte Emissionen im Zusammenhang mit dem Kauf von Strom, Wärme oder Dampf.

  • Scope 3: Andere indirekte Emissionen, unter anderem aus der Lieferkette und von Geschäftsreisen.

Das GHG Protocol bietet genaue Richtlinien und Tools zur Berechnung dieser Emissionen und ermöglicht es Organisationen, ihren CO2-Fußabdruck effektiv zu bewerten und zu reduzieren. Es steht auch im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs), insbesondere mit SDG 7 (Saubere und bezahlbare Energie) und SDG 12 (Nachhaltige/r Konsum und Produktion).


GRI 305: Emissionen

GRI 305 ist auf das GHG-Protokoll abgestimmt und stellt strenge Anforderungen an die Berichterstattung über Treibhausgasemissionen. Es sorgt für vollständige Transparenz und ermöglicht Unternehmen jeder Größe, ihre direkten, indirekten und sonstigen Emissionen gemäß den weltweit bewährten Verfahren zu melden.


ISO 14064

Die Norm ISO 14064 ist eine wichtige Referenz für die Quantifizierung und Überprüfung von Treibhausgasemissionen. Sie besteht aus drei Teilen:

  • ISO 14064-1: Grundsätze und Anforderungen für die Emissionsberichterstattung auf organisatorischer Ebene.

  • ISO 14064-2: Leitfaden zur Emissionsreduzierung auf Projektebene.

  • ISO 14064-3: Methoden zur Überprüfung und Validierung von Treibhausgasdaten.


Lebenszyklusanalyse (LCA )

Die Ökobilanz ist eine ganzheitliche Methode zur Bewertung der Umweltauswirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung von seiner Herstellung bis zum Ende seiner Lebensdauer. Sie ermöglicht die Quantifizierung der Treibhausgasemissionen in jeder Phase und liefert ein vollständiges Bild des CO2-Fußabdrucks eines Produkts.


Bilan Carbone®

Bilan Carbone® stammt aus Frankreich und ist ein Kohlenstoffbilanzierungstool, das Treibhausgasemissionen auf Organisations-, Produkt- oder Gebietsebene bewertet. Basierend auf einem dem GHG Protocol ähnlichen Ansatz deckt es alle direkten und indirekten Emissionen ab und bietet eine globale und umfassende Sicht.


IPCC

Zur Schätzung der nationalen Treibhausgasemissionen wird der vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC ) vorgeschlagene Rahmen verwendet. Diese Richtlinien sind für die Erstellung genauer nationaler Inventare auf der Grundlage sektoraler Daten (Landwirtschaft, Industrie, Verkehr usw.) und ausgefeilter Modelle von wesentlicher Bedeutung.


Abschluss

Unter den Methoden zur Verwaltung von Treibhausgasemissionen sticht das GHG Protocol durch seine Kompatibilität mit vielen anderen Rahmenwerken wie GRI 305 und ISO 14064 hervor. Seine Flexibilität und internationale Anerkennung machen es zu einer soliden Option für Unternehmen, die einen globalen Ansatz suchen. Die Einführung eines etablierten Rahmenwerks wie des GHG Protocol kann daher die Konsistenz und Wirksamkeit der Bemühungen zur Emissionsreduzierung erleichtern und gleichzeitig die Maßnahmen eines Unternehmens an internationalen Anforderungen und Nachhaltigkeitszielen ausrichten.



Rahmen

Globale Nutzung

Umfang

Anwendung

Vorteile

Nachteile

GHG-Protokoll

Sehr hoch

Organisationen aller Größen und Branchen

Messung und Management von Treibhausgasemissionen

Globale Anerkennung, detaillierte Struktur, Flexibilität

Komplexität, hohe Kosten

GRI 305

Mäßig

Organisationen, die GRI-Standards befolgen

Berichterstattung über Treibhausgasemissionen

Transparenz, Übereinstimmung mit dem GHG-Protokoll

Mangelnde Flexibilität, eingeschränkter Fokus

ISO 14064

Hoch

Organisationen, die einen zertifizierbaren Standard suchen

Zertifizierung von Treibhausgasemissionen

Internationaler Standard, Modularität

Strenge, hohe Kosten

LCA

Mäßig

Unternehmen, die Waren oder Dienstleistungen produzieren

Ökologische Bewertung von Produkten

Umfassender Ansatz, Präzision

Komplexität, Zeit- und Ressourcenaufwand

Bilan Carbone®

Vor allem in Frankreich

Französische Organisationen, lokale Behörden

Quantifizierung und Reduzierung von Treibhausgasemissionen

Angepasst an den französischen Kontext, umfassender Ansatz

Begrenzte Nutzung außerhalb Frankreichs, Komplexität

IPCC

Sehr hoch bei nationalen Berichten

Regierungen, nationale Institutionen

Nationale Treibhausgasinventare

Wissenschaftliche Glaubwürdigkeit, standardisierter Ansatz

Branchenspezifische Spezialisierung, technische Komplexität


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